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Bergedorf-Philatelie


Briefkasten am Berliner Bahnhof

Zur Zeit der Bergedorfer Amtsbotenpost wurde im Bergedorfer Haus, einer Gaststätte in Hamburg ein Aussenposten der Amtsboten-Post betrieben. Hier konnten Briefe und Pakete aufgegeben werden. Der Postmeister der neu eingerichteten Beiderstädtischen Post, Franz Wilhelm Paalzow, wollte dieses System nicht ändern. In einem Protokoll der Post-Verwaltungs-Deputation wird aber Anderes beschlossen. Die Hamburger Postdeputierten sahen in den Plänen Paalzows eine Eröffnung einer weiteren ausländischen Post, von denen es in Hamburg nach Ihrer Meinung eh schon zu viele gab.

Letztlich wurde als Möglichkeit der direkten Postaufgabe in Hamburg ein Briefkasten am Berliner Bahnhof eingerichtet. Der Kasten war aus Blech und mit einem Schloss versehen. Er konnte ganz abgenommen werden, um dann mit dem Zug nach Bergedorf in das Postamt gebracht zu werden.
Aus diesem Grund gab es mehrere Kästen, die getauscht wurden.
Der Briefkasten wurde in Bergedorf geöffnet und die Briefe dann vorderseitig mit dem Schriftzug 'Hbg' als Abkürzung für Hamburg mit einem Rötelstift gekennzeichnet. Einen Aufgabestempel trugen sie nicht. Rückseitig wurde ein Ankunftsstempel abgeschlagen.


Der unten gezeigte Brief wurde am 23.12. geschrieben und am 24.12. In den Briefkasten geworfen. Der Ankunftsstempel zeigt einen Stempel vom 24., ein Weihnachtsbrief.

Philatelie ohne Bilder ist möglich, aber ...
Ankunftsstempel auf der
Rückseite
Philatelie ohne Bilder ist möglich, aber ...
24.12.1856, aus dem Briefkasten in Hamburg nach Bergedorf

Der folgende Brief zeigt eine Möglichkeit, wie eine Briefmarke einer fremden Postanstalt zu einem Stempel der Bergedorfer Post kommen kann. Der Brief wurde vom Absender mit der Marke frankiert und in den Postkasten am Berliner Bahnhof geworfen. Mit dem Zug ging es nach Bergedorf, dort wurde die Marke mit dem 5-Strich-Stempel gestempelt und der Brief ausgetragen.

Philatelie ohne Bilder ist möglich, aber ...
Mit hamburger Marke frankierter Brief nach Bergedorf


Briefkasten ist nicht gleich Briefkasten. Der Absender wollte den Brief zunächst bezahlt versenden, entschied sich dann aber anders und strich den ´frey´ Vermerk wieder. Normalerweise hätte der Brief dann in den Bergedorfer Briefkasten gehört, er wäre dann am Rötelvermerk ´Hbg´ erkennbar. Der Brief wurde aber in den Briefkasten der Preussischen Bahnexpedition geworfen. Dieser Kasten wurde noch in Hamburg geöffnet und der Brief bekam den Vermerk ´aus dem Briefkasten´ und den Zweikreisstempel ´HAMBURG BAHNHOF 24-3´ als Aufgabestempel. Der Transport nach Bergedorf geschah mit der Eisenbahn.
Der dreizeilige Ankunftsstempel aus Bergedorf mit Uhrzeitangabe ´12 1/2 Uhr N Mittgs´ [hhues S 2b] datiert den Brief auf 1448 bis o9.o2.1849.

Philatelie ohne Bilder ist möglich, aber ...
Brief aus dem preußischen Briefkasten mit Aufgabestempel vom Berliner Bahnhof in Hamburg

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